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Sonnige Wintertage in Serfaus-Fiss-Ladis

b828f111e48c472d88f42c4ce6b95261Geruhsam zuckelt der Zug von Hamburg gen Süden. Am Hauptbahnhof München gibt es eine Leberkässemmel. Dann geht es weiter durch das Inntal. Nach achteinhalb Stunden Fahrt (inklusive Leberkäsesemmel-Pause) trete ich in Innsbruck auf den Bahnsteig und genieße den abendlichen Blick auf die Nordkette.

Bahnhof Innsbruck - Tirol
Bahnhof Innsbruck – Tirol

Hallo Tirol | Eine Kurzreise ins Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis

Ich freue mich auf das → Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis. Eine Gegend, die ich bisher nur vom Erzählen und von Straßenschildern kenne. Fährt man von Landeck Richtung Reschenpass, geht es bei Ried im Oberen Inntal rechterhand hinein in die Bergwelt. Auf 1400 Höhenmetern befindet sich ein sonnenverwöhntes Plateau mit den ehemaligen Bergbauerndörfern und heutigen Ferienorten: Serfaus, Fiss und Ladis.

Zwei Zufahrten sind möglich: der direkte Weg nach Serfaus. Hier sind elf Kehren zu bezwingen. Mein Chauffeur wählt Möglichkeit zwei. Gemäßigter führt der Weg über die Dörfer Ladis und Fiss, die sich zu dieser abendlichen Stunde malerisch beleuchtet an die Bergrücken schmiegen. Nach zehn Stunden Anreise, die nicht sehr anstrengend waren, komme ich gegen 18.00 Uhr in der Wellnessresidenz Schalber in Serfaus an. Nun beginnt mein Kurzurlaub. Ich freue mich auf die Berge!

Wellnessresidenz Schalber in Serfaus – Hoteltipp Tirol

Wellnessresidenz Schalber Serfaus
Wellnessresidenz Schalber Serfaus

Sunrise Hexensee

Am nächsten Morgen stehe ich vor Tagesanbruch auf. Bereits um 7.00 Uhr bringt ein umgerüstetes Pistenfahrzeug, der „Masner Express“, maximal siebzehn Personen zum Sonnenaufgang in den hintersten Teil des Skigebietes. Die →Hexenseehütte gehörte bis vor vier Jahren dem Kölner Alpenverein. Ihr ehemaliger Hüttenwirt Franz ist es, der mich morgens zur Bergstation fährt. Von ihm erfahre ich, dass es noch vor vier Jahren weder Strom und erst recht kein Wasser dort oben gab. Jedes einzelne Lebensmittel musste zu Fuß den Berg hinaufgetragen werden. Erst seit die Seilbahngesellschaft die Hütte im Winter bewirtschaftet, ist damit Schluss.

Auf uns wartet ein ungewöhnliches und beeindruckendes Bergerlebnis mit gemütlichem Frühstück und fantastischem Ausblick auf Berge und Sonnenaufgang.

Sunrise Hexensee

Leere Pisten und ein Tag voller Sonne

Nach dem Frühstück erwarten mich leere Pisten und ein Tag voller Sonne. Da wir schon vor Öffnung der Lifte unterwegs sind, habe ich für einen kurzen Moment die Berge ganz für mich allein. Ein Erlebnis, von dem wohl jeder, der gern auf Brettern oder Snowboard steht, einmal träumt. Genial!

Das Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis bietet Pisten in unterschiedlichsten Schwierigkeitsstufen. Familien mit Kindern finden hier ebenso ihr El Dorado wie talentierte Skifahrer oder actionbegeisterte Snowboarder. Das Masnergebiet, welches ich heute morgen erkunde, streckt sich weit gen Süden, liegt etwas höher und ist nicht so stark frequentiert. Von ganz oben eröffnen sich Ausblicke bis Samnaun, in die Schweiz, nach Südtirol und Nauders am Reschenpass, zum Ortler, Stilfser Joch, aber auch gen Norden bis zur Zugspitze. Ich genieße die Aussicht, mal von den Aussichtsplattformen, mal von der Terasse eines Bergrestaurants oder aus den vielen Liften. Skifahren in diesem mehrfach ausgezeichneten Top-Skigebiet ist bequem und kaum mehr kräftezehrend. Lifte und Gondeln bringen einen ohne  Anstrengung ganz oben hinauf. Zu Fuß geht man fast gar nicht mehr. Sogar an Ziehstücken sind Seile angebracht an denen man sich mit Leichtigkeit entlanghangeln und ziehen lassen kann. Nach der Aussicht, gleitet man mit Spaß ins Tal und im Grunde braucht man dafür nichts außer dem Skipass, Ausrüstung und gute Laune.

Kaiserschmarrn in der Schalber-Alm

Gegen Mittag bekomme ich Hunger. Die Schalber-Alm mitten im Skigebiet gehört zu meinem Hotel. Eine Freundin hat mir den Kaiserschmarrn empfohlen und so suche ich nicht lang, sondern kehre hier ein.

Ich werde nicht enttäuscht. Obwohl ich nur eine Kinderportion bestelle, ist der Teller riesengroß. Ein Skiwasser dazu: so ein Tag am Berg ist ganz nach meinem Geschmack! Ein paar Minuten verweile ich auf der Sonnenterasse, dann stürze ich mich erneut in den Skibetrieb. Erst spät am Nachmittag nehme ich die Abfahrt ins Tal und komme dort an, wo ich am Morgen aufgebrochen bin: an der Talstation Komperdell.

TIPP – Nach einem langen Skitag schmerzen die Füße. Das kennt jeder, der schon einmal gefahren ist. Praktisch erweist sich hier das Skidepot an der Talstation. Während ich es bisher nur so kannte, dass man sein Board oder die Ski abgeben kann, bietet Serfaus-Fiss-Ladis zusätzlichen Service. Hier hat man auch die Möglichkeit, die Schuhe abzugeben, die in langen Regalen zum Trocknen aufgehangen werden.

Deutlich erleichtert, wandere ich nun gepäcklos durch das Dorf zurück zum Hotel. Der Abend mit Saunabesuch und Essen kann kommen.

Tag 2 – Mit der Serfauser U-Bahn auf den Berg

Am nächsten Morgen begrüßt mich wiederum Sonne. Wie herrlich! Also schnell zur U-Bahn Richtung Berg. Auch das ist eine Besonderheit von Serfaus. Um den Ort verkehrsberuhigt zu halten, baute man vor ca. 30 Jahren die kürzeste und höchstgelegene Luftkissenbahn der Welt. Tagein, tagaus bringt dieses unterirdische Transportmittel nun die Urlauber vom Dorfeingang über drei Stationen bis zum Einstieg in das Ski- und Wandergebiet. Anwohner werden durch den fehlenden Anreiseverkehr entlastet. Gäste schonen die Nerven, weil das leidige Anstehen und Geschubse im Skibus entfällt. Praktisch.

In Unterhaltungen mit Urlaubern, die das Skigebiet schon viele Jahre besuchen, wird die Serfauser U-Bahn immer wieder lobend erwähnt.

Schnee so weit das Auge reicht: Ideale Bedingungen

Auf dem Berg noch einmal im Kaiserwetter. Ich durchstreife das Skigebiet so weit ich kann und entscheide mich dann doch wieder für das Masnergebiet. Zu sehr hat es mir rund um die Hexenseehütte, Pezid und Arrezjoch gefallen. Einzig negativer Punkt: ich verfuhr mich mehrfach (die Ausschilderung ist teilweise verwirrend).

Am späten Mittag entdecke ich Elmar vom Masner Express wieder. Das beschert mir eine exclusive Pistenbullyfahrt und ein paar spannende Geschichten rund um Berge und den bis in die fünfziger Jahre benutzten Schmugglerpfad Richtung Samnaun. Die Gegend fasziniert mich und ich beschließe im Sommer zum Wandern wiederzukommen.

Abschied von Serfaus

Müde nehme ich am Abend in einer der im Skigebiet verteilten Wohlfühlstationen Abschied. Die aufgestellten Liegen, Sonnenstühle und Strandkörbe hätten eigentlich noch die eine oder andere zusätzliche Pause verdient, aber so viel Zeit bleibt nicht.

Um kurz vor 21.00Uhr nehme ich noch einmal die Bahn den Berg hinauf. Mit der wöchentlich stattfindenden Adventure Night, einem Event aus Musik, Show und Skiakrobatik, beende ich meinen Besuch. Am nächsten Morgen geht es zurück nach Hamburg.

Serfaus-Fiss-Ladis hat meine Sehnsucht geweckt.

 

Fakten zum Skigebiet Serfaus Fiss Ladis – Stand 2015

67 Anlagen und 212 gefahrene Pistenkilometer

11 Kabinenbahnen
16 Sesselbahnen
11 Schlepplifte
28 Förderbänder und Stricklifte

160 gemessene Pistenkilometer / 450 ha Skifläche

47 km blau/leicht
121 km rot/mittelschwer
28 km schwarz/schwer
16 km Routen

Preise und Saisonzeiten auf der Webseite des Skigebietes → www.serfaus-fiss-ladis.at/de

Über die Gemeinden im Skigebiet

Serfaus ist der größte der drei Ferienorte. Hier findet man die umfangreichste Infrastruktur, Läden und eine kleine Flaniermeile.

Fiss hat einen rätoromanisch geprägten Dorfkern und ist überschaubarer als Serfaus. Auch hier finden Familien mit Kindern den passenden Platz.

Am traditionellsten geht es sicher  in Ladis zu, das Dorf mit der Burg Laudeck.

Alle drei Orte werden von der Serfaus-Fiss-Ladis Marketing Gesellschaft betreut, über die man sich Informationsmaterial zusenden lassen kann.

→ www.serfaus-fiss-ladis.at

Artikel zu Serfaus Fiss Ladis

 Sunrise Hexensee – Sonnenaufgang im Skigebiet Serfaus Fiss Ladis
Wellnessresidenz Schalber in Serfaus – Hoteltipp Tirol
Ein Tag am Berg – Einblicke in den Skibetrieb

Tirol ist schön, aber Dich zieht es weiter in den Süden? Dann ist vielleicht das Skigebiet in Nauders am Reschenpass für Dich wie geschaffen. Corinna von Reisefunken hat es beschrieben: Skifahren in Nauders am Reschenpass

Offenlegung: Danke an den Tourismusverband Serfaus-Fiss-Ladis für die Einladung in das Skigebiet, für Unterbringung  und Programm.

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Blick auf das Skigebiet von Serfaus Fiss Ladis – Holzherz von wohlgeraten.de
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Charis
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7 Kommentare zu “Sonnige Wintertage in Serfaus-Fiss-Ladis

  1. […] Tipps für Innsbruck gibt es hier. Einen Bericht über eine Zugreise von Hamburg bis und durch Tirol findet ihr hier. […]

  2. Danke für die guten Informationen zu Fiss. Die Gegend ist hier wirklich schön zu sehen. Bekannte wollen sich dort ein Appartements mieten.

  3. Danke für die guten Impressionen aus Serfaus. Wenn ich mal wieder dort bin, muss ich auch mal mit der U-Bahn fahren. Sie sieht ja richtig modern aus. Erst gilt es aber ein paar Appartements zu buchen.

  4. Wow da muss ich hin! Super Beitrag! Das sieht nach einer Menge Spaß und viel Schnee aus! Gibt es dort einen Skiverleih, wo man sich die Ausrüstung ausleihen kann? Wir planen für den Winterurlaub 10-15 Leute ein, ich denke viele von uns fahren auch Bus oder Bahn daher die Frage nach der Ausrüstung. Kann man sich in diesem Skigebiet auch Selbstversorgerhütten mieten? So eine hätten wir gerne! Vg Tina

    • Hallo Tina, es gibt verschiedene Möglichkeiten sich Ski auszuleihen. Am besten informierst Du Dich beim Tourismusbüro vor Ort.
      Wie es mit Selbstversorgerhütten dieser Größe aussieht, kann ich leider nicht sagen. Gibt es sicher, aber ich habe noch keine bewohnt.
      Viele Grüße

  5. Hier war ich mit meiner Familie auch schon einmal, und es war ein wunderschöner Skiurlaub. Dieses Jahr wollen wir Richtung Matterhorn in die Schweiz und überlegen noch ob Hotel oder Ferienwohnung buchen. Sehr schöner Blog von dir und tolle Inspirationen für die nächsten Urlaube!

  6. Schön beschriebene Reise einer Bergfreundin aus Hamburg! Zur Zeit – und das soll Neid erregen – sind wir in den Alpen von der Sonne seit Wochen verwöhnt, vor allem auf der Südseite (Südtirol). Ich kann die Anreise jetzt nur empfehlen: Erst zu Fasching gibt es wieder Trubel und Massen. Wem der Kunstschnee nichts ausmacht, der findet genügend Abfahrten – wer ökologischer denkt, der kann in den tieferen Lagen bereits vorösterliche Frühlingsgefühle bei einsamen Wanderungen entwickeln und den Pullover in der Sonne ausziehen.
    Andreas

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