Basler Leckerli - Rezept

Basler Läckerli: Einfaches Rezept für eine Schweizer Lebkuchen-Spezialität

Mit dem Aufkommen der Zuckerbäckerei beginnt im 17. Jahrhundert in der Schweiz auch die Geschichte der Basler Läckerli. Das legendäre Lebkuchengebäck, das in viereckige Stücke geschnitten fast zum Standardrepertoire jeder guten Basler Confiserie gehört.

Dieses Rezept für Basler Läckerli stammt aus einem historischen Kochbuch und wurde von mir leicht abgewandelt. Es ist einfach zu backen und basiert auf den typischen Lebkuchenzutaten Honig, Nüsse, Zitronat und Orangeat. Letzteres habe ich extra in einem kleinen Spezialitätengeschäft in Bruneck (Südtirol) gekauft.

Der Lebkuchenteig braucht seine Zeit. Nach der Zubereitung wird der Lebkuchenteig ausgerollt und muss eine Nacht auf einem Blech ruhen. Am nächsten Tag wird das Blech gebacken, lauwarm mit einer Zuckerlösung bestrichen und in Stücke geschnitten. Die fertigen Läckerli sind unglaublich lecker.

An einem sonnigen Herbsttag habe ich mein Rezept für Basler Läckerli nach einem Spaziergang durch Hamburg ausprobiert. Und ich war mit dem Ergebnis so zufrieden, dass ich das Rezept hier teile.

Kein Läckerli ohne echtes Orangeat: Auf diese Zutaten kommt es an

Neben frischen Nüssen und aromatischen Gewürzen ist es vor allem das Orangeat, dass die Qualität eines Basler Läckerli bestimmt. Ich decke mich bereits im Sommer damit ein, denn es ist wichtig echtes Orangeat zu kaufen und keine industriell hergestellte Ersatzware.

Eine gute Adresse für Orangeat und Zitronat, das auch in die Stollenbäckerei passt, ist das Spezialitätengeschäft Horvat in Bruneck.

Wer sich etwas Mühe ersparen will, kauft nicht die großen Früchte, die erst noch gehackt werden müssen. Das sieht zwar dekorativ aus, macht jedoch sehr viel Arbeit. Die Basler Läckerli schmecken so oder so.

Rezept für 1 Blech Basler Läckerli

Zutaten

1 unbehandelte Bio-Zitrone
ca. 375 g Honig (Wald- oder Akazienhonig, Hauptsache etwas würziger und nicht nur süß)
250 g Rohrzucker
1,5 EL Zimt (gemahlen)
1 Messerspitze Nelkenpulver
1 Prise frisch geriebene Muskatnuss
100 g frisch gehackte Mandeln (bitte keine Mandelsplitter aus der Tüte!)
100 g gehackte oder gemahlene Haselnüsse
je 75 g Orangeat und Zitronat (frisch gewürfelt)
500 g Mehl
1 halber TL Pottasche
150 g Puderzucker, etwas Zimt, etwas frischer Zitronensaft

Basler Läckerli backen

Basler Leckerli - RezeptBio-Zitrone gründlich waschen und dünn schälen. Schale in winzige Stücke schneiden.

Zitronenschale, Honig, Rohrzucker und Gewürze in einen Topf geben und unter Rühren aufkochen.

Gehackte Nüsse mit Orangeat und Zitronat nach und nach in den heißen Sirup einrühren. Danach von der heißen Herdplatte nehmen.

Das Mehl wird nun mit der Pottasche gemischt und nach und nach in die heiße Läckerli-Masse gerührt. Wie für einen Lebkuchen typisch, ist der Teig recht fest und klebt gewaltig. Wer mit der Hand rühren will, braucht sehr viel Kraft. Mit einem elektrischen Knethaken oder einer Küchenmaschine gelingt es schnell und gut.

Bevor der Läckerli-Teig auf einem Kuchenblech verteilt und ausgerollt wird, unbedingt noch einmal probieren. Nach Geschmack und Vorliebe die Gewürze verstärken. Eine Prise Kardamom, Vanille oder Anis vielleicht? Das Würzen bleibt dem jeweiligen Bäcker, der Bäckerin überlassen.

Der Teig wird auf einem mit Backpapier ausgelegten oder gut gefetteten Blech ausgerollt. Hierfür den Teig leicht mit Mehl bestäuben, damit er weniger klebt. Das Backblech über Nacht an einem kühlen Ort ruhen lassen.

Am nächsten Tag: den Läckerli-Teig im auf 230 Grad vorgeheizten Backofen ca. eine Viertelstunde backen. (Achtung: Er darf auf der Unterseite nicht zu dunkel werden!)

Ein Muss: Zuckerguss

In einem kleinen Topf den Zuckerguss zubereiten. Dafür Puderzucker mit 100 ml Wasser verrühren und nach Geschmack aromatisieren. Ein Schuss Kirschwasser ist zum Beispiel typisch. (Ich mag lieber Zitrone.) Das Zuckerwasser erhitzen und eine ganze Weile einkochen lassen, bis ein dicklicher Sirup entsteht.

Den Lebkuchen leicht auskühlen lassen und noch warm mit dem Sirup bepinseln. Sofort danach kleine Streifen oder Quadrate schneiden. Die Größe ist beliebig. Ich habe mich für ca. 1,5 cm x 3 cm entschieden. Andere Rezepte sehen viereckige Formen vor.

Die Basler Läckerli können gleich probiert werden, schmecken jedoch noch besser, wenn man sie einige Tage aufbewahrt und erst dann isst.

Das Rezept eignet sich besonders gut für die Weihnachtszeit. Gut aufbewahrt in einer Keksdose schmecken Basler Läckerli zu jeder Jahreszeit.

→ Das Rezept für Basler Läckerli zum Herunterladen als PDF. ←

Basler Läckerli - Rezept
Basler Läckerli

Das Rezept erschien erstmalig am 11 November 2018 und wurde aktualisiert. 

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Charis
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5 Kommentare zu “Basler Läckerli: Einfaches Rezept für eine Schweizer Lebkuchen-Spezialität

  1. Soraya

    Wir wurden auch von dem Foto verlockt vor 2 Jahren und backen sie seitdem jedes Jahr. Vielen Dank für diesen Genuß!

  2. Lisi31

    Tolle Fotos! Ist gemerkt für den Winter. Kenne die noch von meiner letzten Reise nach Basel

  3. Jens Volker Wolff

    Heute ist es das 3.Mal, daß ich die Basler Leckerli backe, und sie gelingen mir immer besser!
    Herzlichen Dank für das schöne Rezept – ich bin ganz begeistert!,
    Früher hatte ich ein Rezept, welches lange nicht so gut war, mein Bruder hatte trotzdem mich
    gebeten, ihm welche zu backen. Da ihm in diesem Jahr eine beginnende Demenz bestätigt
    wurde, konnte ich garnicht anders als … und da bin ich auf Ihr Rezept gestoßen und ich bin sehr
    froh darüber.
    Beim 1.Mal vor 1 Woche habe ich den Guß zu lange kochen, eindicken lassen, er ist karamellisiert
    und schwarz geworden, beim 2. Mal ging es wesentlich besser, der Guß wurde aber zu dünn.
    Heute ist das Ergebnis perfekt!
    Ich aromatisiere den Guß mit Zitronensaft und GrandMarnier Tripel Sec (vom Aldi) und das waren
    schon 100ml, also habe ich das nicht weiter verdünnt und das Ergebnis ist ausgezeichnet.
    Ganz herzlichen Dank!

    • Hallo, das freut mich sehr zu lesen. Wir hatten mit dem Guss auch Startschwierigkeiten. Beim zweiten Mal hat es besser funktioniert. Aber bei uns war es eher so, dass wir ihn am Anfang nicht lange genug eingekocht haben.
      Weiterhin viel Spaß beim Backen und dann schöne Weihnachtstage!

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