Janina Bolley | Doppelter Alp(!)traum

Dieser Artikel entstand aus Anlass eines Gewinnspieles zu 5 Jahren Onlineshop und Blog Wohlgeraten. Anlässlich dieses Jubiläums wurde um einen Aufenthalt in den Gletscher Chalet Stubai gespielt. Janina aus Hamburg hat diesen Beitrag eingesandt.

von Gastautor

29/11/2015

(Gastbeitrag von Janina Bolley)

„Es wird warm“, sagten sie. „Sechs Tage Sonne“, sagten sie. „Vormittags snowboarden, nachmittags chillen im Café“, sagten sie. „Das wird super“, sagten sie. Der Sommerurlaub im französischen Les Deux Alpes mit seinem Gletscher und den Skipisten in 3.600 Meter Höhe sollte ein Traumurlaub werden. Ein außergewöhnliches Erlebnis mitten im Juli, während sich Andere auf Mallorca am Strand langweilen. Und gleichzeitig ein wenig irre, zumindest nach Meinung der meisten meiner Hamburger Freunde, aber hey, das ist doch wie das Salz in der Suppe des Lebens. Nur das sich dieser Urlaub schnell als Alp(!)traum und tüchtig versalzen herausstellte.

Absoluter Whiteout im Juli in Les Deux Alpes

Les Deux Alpes empfing uns wie erhofft mit dem schönsten Sommerwetter. Die Sonne sollten wir aber erst zur Abreise wieder sehen. Zehn bis 14 Grad Celsius und Regen im Tal, Schnee, Wind und Dauernebel auf dem Gletscher in 3.600 Meter Höhe. Von sechs Skitagen konnte ich sage und schreibe zwei mehr oder weniger nutzen, wobei das Snowboarden auf dem Gletscher im Sommer nur von 9:00 bis 12:30 Uhr möglich ist. Sogar die Heizung mussten wir in unserem Appartement anwerfen, weil es aufgrund der geringen Außentemperatur abends und nachts zu kalt war. Heizung mitten im Juli! So was habe ich selbst in meinen drei Jahren in Hamburg nicht gehabt. Und wenn man dann noch hört, dass es in Hamburg 28-30 Grad sind, dann bekommt man selbst als Erwachsene im Urlaub Heimweh. Danke Murphy für diesen tollen Umstand! Womit bitte habe ich DAS verdient?! So ein böses Mädchen war und bin ich doch gar nicht grübel…

Nun an alle Lebensoptimisten, die meinen, ich würde das zu negativ sehen: Ja, ich hätte auch denken können: „Ich kann eh nichts daran ändern und ich werde somit versuchen, das beste daraus zu machen.“ Aber WIE bitte soll man aus „Scheiße Gold machen“?

Ein geplanter Outdoorsporturlaub, bei dem das Wetter nur an EINEM EINZIGEN TAG wirklich mitspielt? Ich habe es mental zumindest nicht hinbekommen, dass ganz rosarot und sonnig zu sehen – das Glas war einfach komplett leer und wollte sich auch nicht füllen (lassen). Die grundsätzlich recht große Sonne in mir kam gegen den Nebel wirklich nicht an.

Am Abreisetag empfing uns dann morgendlicher Sonnenschein. „ENDLICH“, dachte ich. „wenigstens am letzten Tag noch ein schöner Vormittag auf dem Gletscher.“ Voller Vorfreude und höchst motiviert machte ich mich startklar fürs Snowboarden.

Da aber jeder in dem Örtchen voll motiviert war, war die Schlange am Lift entsprechend laaaang. Und ich bin ja so ein geduldiger Mensch – nicht. Nach anderthalb Stunden war ich dann endlich oben und was habe ich gemacht? Genau: Direkt wieder runtergefahren, denn der Gletscher lockte die Massen nach oben und empfing sie dort mit noch schlechterem Wetter als am Vortag: Wind, Schnee, Nebel pur, keine Sicht. Jetzt fühlte ich mich mehr als verarscht pfffff.

Mein Fazit: bad, worse, les2alpes. Der schlechteste Urlaub, den ich je hatte.

Der Vormittag stand dann ganz unter dem Motto: Schnellstmöglich packen, Appartement sauber machen und Proviant für die Rückreise fertig machen. Das war ein gutes Gefühl. Als wir um 17:30 Uhr endlich Les Deux Alpes verließen, habe ich nicht nur innerlich gejubelt yeah.

Mein Fazit: bad, worse, les2alpes. Der schlechteste Urlaub, den ich je hatte.

Klar läuft nicht immer alles rund, aber das ist der erste Urlaub in dem ich nicht mal ansatzweise das machen konnte, wofür ich bezahlt hatte, angereist war und auf was ich mich gefreut hatte: nämlich snowboarden, abschalten, eine gute Zeit haben!

Processed with VSCOcam with b1 preset — Einfach bemitleidenswert: Ich so an den guten Tagen in Les Deux Alpes

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